Faser-Lexikon
Informieren Sie sich in unserem Faser-Lexikon über die verschiedensten Materialien und deren erstaunliche Eigenschaften
Baumwolle: ein faszinierendes Naturprodukt
Schon seit mehreren tausend Jahren nutzt die Menschheit Textilien aus Baumwolle. Durch die außergewöhnlichen Eigenschaften ist es kein Wunder, dass Baumwolle heute noch zu den beliebtesten Textilien weltweit gehört.
Die Baumwollpflanze gehört zu der Familie der Malvengewächse. Nach der Blütezeit entwickelt die Baumwollpflanze die sogenannten Fruchtkapseln. Nach einer gewissen Zeit springen die Fruchtkapseln auf. Anschließend sind die feinen Baumwollfasern bereit für die Ernte.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Die Baumwolle ist in der Lage bis zu 20% dampfförmige Feuchtigkeit aufzunehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Insgesamt kann sie bis zu 65% ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und gilt daher als sehr atmungsaktiv und wärmeregulierend.
Wärmeisolation
Durch entsprechende Garn- und Flächenkonstruktionen und durch anschließende Weiterverarbeitung in Form von Anrauen, ist es möglich voluminöse und warmhaltende Textilien herzustellen. Beispiele hierfür wären Flanell und Biber.
Hautfreundlichkeit
Textilien aus Baumwolle sind besonders hautfreundlich, da sie sehr fein und weich sind.
Robustheit
Trotz der feinen und weichen Eigenschaften, ist die Baumwolle durch die gute Festigkeit strapazierfähig und hält äußeren Umwelteinflüssen stand.
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Leinen: Perfekt für warme Tage
Schon vor 7000 Jahren nutzten die alten Ägypter und viele andere Kulturvölker die Flachspflanze, um Textilien aus Leinen herzustellen. Leinen wird auch heute noch als ein faszinierendes Naturprodukt angesehen.
Aus dem Stängel der Flachspflanze werden die Leinenfasern gewonnen. Durch die anschließende Weiterverarbeitung, ist die Herstellung von vielen verschiedenen Leinenstoffen möglich.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Textilien aus Leinen sind äußerst saugfähig. Sie nehmen Feuchtigkeit schnell auf und geben diese rasch an die Umgebung ab. Dies sorgt für eine gute Klimaregulierung des Körpers, besonders bei heißen Sommertagen.
Wärmeisolation
Leinenstoffe bieten eine geringe Wärmeisolation, fühlen sich frisch und kühl auf der Haut an und eignen sich hervorragend für die Herstellung von Sommerbekleidung.
Hautfreundlichkeit
Im Gegensatz zur Baumwolle ist Leinen steifer und härter und weniger geschmeidig auf der Haut.
Robustheit
Leinen-Textilien sind äußerst robust und strapazierfähig. Außerdem sind sie wenig schmutzanfällig und fusseln nur gering.
Wolle: Wunder der Natur
Die Wolle ist dem Menschen schon seit ca. 7000 Jahren ein Begriff. Im alten China, Babylonien und in Ägypten nutzten die Kulturvölker bereits die Schafswolle um Bekleidung herzustellen. Bis heute konnte sich die Wolle als beliebtes Textil durchsetzen und besitzt erstaunliche Eigenschaften.
Die Wolle besteht aus tierischen Fasern. Sie wird geschoren, nach Qualität sortiert, gründlich gewaschen und kann anschließend weiterverarbeitet werden. Wolle kann von Schafen, Ziegen, Rinder, Kaninchen und Kamelen gewonnen werden. Beim Scheren muss natürlich darauf geachtet werden, dass die Tiere keine Verletzungen erleiden. Besonders luxuriöse Wolle stammt vom Merinoschaf und von der Kaschmirziege.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Ähnlich wie die Baumwolle nimmt die, aus tierischen Fasern gewonnene Wolle, Feuchtigkeit auf. Bis zu einem Drittel des Eigengewichtes an dampfförmiger Feuchtigkeit werden von der Wolle aufgenommen, ohne sich feucht anzufühlen. Tropfenförmige Feuchtigkeit wird jedoch langsam aufgenommen, da Wolle die Wassertropfen zunächst abweist.
Wärmeisolation
Je nach Garnstruktur variiert die Wärmeisolation bei der Wolle. Bei einer glatten Garnstruktur ist die Wärmeisolation gering. Eine Voluminöse Garnstruktur schützt durch die vielen Lufteinschlüsse hervorragend vor Kälte.
Hautfreundlichkeit
Wolle aus feinen Wollfasern ist besonders weich und somit sehr hautfreundlich.
Robustheit
Die Wolle besitzt eine sehr gute Dehnbarkeit und eine ausreichende Festigkeit. Jedoch ist sie nicht besonders scheuerfest. Diese Eigenschaft erweist sich als nützlich und wird für die Herstellung von Filz genutzt.
Seide: Luxus für die Haut
Die Seide stammt ursprünglich aus dem alten China. Schon damals galt sie als luxuriös und hat sich diesen Status bis heute bewahrt. Seide war eine wichtige Handelsware und wurde über die sogenannte Seidenstraße nach Europa transportiert.
Seide wird aus dem Kokon des Maulbeerspinners gewonnen, auch bekannt als Seidenraupe. Ein Kokon besteht aus einem 3000 m langen Doppelfaden, welcher 3 Tage lang von einer Seidenraupe gesponnen wird.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Genauso wie die Baumwolle kann Seide ein Drittel ihres Gewichtes an dampfförmiger Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Ideal für warme Sommertage.
Wärmeisolation
Seide wird als kühl und gleichzeitig als warmhaltend bezeichnet. Dieser Effekt entsteht durch das feine Gewebe mit geringem Lufteinschluss. Dadurch liegt die Seide glatt auf der Haut und wirkt kühlend. Die Luft zwischen Körper und dem feinen dichten Gewebe sorgt dafür, dass die vorhandene wärme nicht so schnell entweichen kann.
Hautfreundlichkeit
Seide ist für eine hohe Hautfreundlichkeit bekannt. Das feine und weiche Gewebe liegt angenehm auf der Haut.
Robustheit
Die Seide ist ein sehr robustes Textil. Sie weist sowohl eine hohe Festigkeit als auch eine hohe Dehnbarkeit auf. Seide ist wenig knitteranfällig und erholt sich schnell vom Knittern. Mit Deo-Sprays und Parfum sollte man jedoch aufpassen, da Farbtonänderungen hervorgerufen werden könnten.
Polyester: Das Multitalent
Polyester gehört zu den Chemie- und Microfasern und ist synthetischen Ursprungs. Unter Polyester versteht man eine große Familie synthetischer Polymere. Vereinfacht gesagt ist „Polyester“ der Überbegriff und kann aus verschiedenen Kunststoffen bestehen, wie zum Beispiel Polycarbonat (PC) oder Polyethylenterephthalat (PET). Durch die vielseitigen Eigenschaften nimmt Polyester die Position als Spitzenreiter unter den Chemiefasern ein und ist heutzutage nicht mehr wegzudenken.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Polyester nimmt kaum Feuchtigkeit auf.
Wärmeisolation
Je nach Herstellungsverfahren variiert die Wärmeisolation bei Polyestertextilien.
Hautfreundlichkeit
Bei Bekleidungstextilien werden beim Polyester meist feine und weiche Polyesterfasern verwendet, welche sich angenehm auf der Haut anfühlen.
Robustheit
Polyester besitzt neben Polyamid die aller höchste Reiß- und Scheuerfestigkeit aller Faserstoffe und gilt somit als ein sehr langlebiges Material.
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Viskose/Modal: Feinheit für die Haut
Der Herstellungsprozess von Viskose und Modal unterscheidet sich leicht. Genauso wie Lyocell wird Viskose und Modal aus Zellstoff hergestellt, welcher aus Holz gewonnen wird. Somit gilt Viskose/Modal auch als Chemiefaser natürlichen Ursprungs.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Viskose- und Modalfasern sind in der Lage mehr Feuchtigkeit aufzunehmen als Baumwolle.
Wärmeisolation
Das Porenvolumen kann je nach Herstellungsverfahren variieren und somit auch die wärmeisolierenden Eigenschaften.
Hautfreundlichkeit
Viskose- und Modalfasern sind sehr fein und weich, deshalb auch sehr hautfreundlich und angenehm zu tragen. Modal eignet sich besonders gut für die Herstellung von Unterwäsche.
Robustheit
Die Festigkeit von Viskose und Modal ist eher gering. Wobei Modal etwas robuster ist.
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Polyacryl: Die Kunst-Wolle
Polyacryl ist eine Kunstfaser mit nützlichen Eigenschaften. Polyacrylfasern sind weich, bauschig, voluminös und haben einen wollähnlichen Charakter. Polyacryl ist hervorragend für die Kombination mit Wolle aus tierischen Fasern geeignet, dadurch verfilzt die Wolle nicht so schnell und wird pflegeleichter. Die Kunstfaser wird auch gerne zum Stricken verwendet.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Polyacrylfasern nehmen wenig Feuchtigkeit auf und sorgen für einen schnellen Feuchtigkeitstransport.
Wärmeisolation
Durch die wollähnliche Struktur hält Polyacryl den Körper warm.
Robustheit
Polyacryl ist ziemlich reiß- und scheuerfest.
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Elasthan/Lycra®: Der Meister für Bequemlichkeit
Seit der Erfindung von Elasthan eröffneten sich der Bekleidungsindustrie ganz neue Möglichkeiten. Elasthan hat, wie der Name schon vermuten lässt, eine enorme Elastizität. Bei einer Dehnung bis auf das Dreifache der Ausgangslänge gehen Elasthan-Fasern wieder in den Ausgangszustand zurück. Diese Eigenschaft besitzt Elasthan, da es aus mindestens 85% Polyurethan besteht. Elasthan ist auch unter den Handelsnamen Lycra® oder Dorlastan® bekannt.
Besonders gut geeignet, ist das geschmeidige Material bei Bademode, Sportbekleidung, Miederwaren, Strumpfhosen oder Socken. In Denim-Stoffen erzeugt Elasthan einen bequemen Stretch-Effekt.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Die Feuchtigkeitsaufnahme bei Elasthan ist sehr gering.
Hautfreundlichkeit
Die synthetische Faser ist besonders geschmeidig, weich und ungefährlich für die Haut.
Robustheit
Dehnbelastungen hält Elasthan hervorragend stand, besitzt jedoch eine mäßige Scheuer- und Abriebfestigkeit.
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Polyamid/Nylon: Dehnbar & atmungsaktiv
Polyamid wird über den weltbekannten Handelsnamen Nylon gehandelt und ist ein Synonym für Strümpfe geworden. Wie jede chemisch-synthetische Faser wird Polyamid aus Erdöl hergestellt. Die Fasern bieten erstaunliche Eigenschaften.
Eigenschaften
Feuchtigkeitsaufnahme
Nylonfasern nehmen sehr wenig Feuchtigkeit auf. Somit trocknet Nylon nach dem Waschen relativ schnell.
Hautfreundlichkeit
Nylon ist sehr fein, weich und angenehm auf der Haut zu tragen.
Robustheit
Nylon ist ein sehr robustes Material. Es hat eine hohe Reiß- und Scheuerfestigkeit und eine hohe Elastizität.
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Polyurethan: Das künstliche Leder
Polyurethan (PU) ist ein wichtiges Material in der Textilindustrie. Es fungiert als Bestandteil anderer Kunstfasern und wird als Beschichtung verwendet um beispielsweise Kunstleder herzustellen. PU hat eine hohe Elastizität und wird für die Herstellung von Elasthan verwendet.